Wenn es uns gelingt, uns jeden Tag einige Minuten zurückzuziehen,
an einen ruhigen Ort, ohne Störung, in Stille oder Meditation,
werden wir nach einigen Monaten feststellen, dass Hilfe,
Kraft und Führung in unser Leben gelangen.
Folgen wir den weisen Worten von Edward Bach und nehmen uns täglich einige Minuten Zeit um Fingeryoga bzw. Mudras zu üben!
Mudras sind kraftvolle Handgesten, denen gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden.
Mudras ermöglichen uns, mit wenig Aufwand Energieströme in unserem Körper positiv zu beeinflussen und unseren Geist zu entspannen.
So lasst uns eintauchen in die Magie & Energie der Mudras!
Der Sanskrit Ursprung des Wortes Mudra, liegt in „mud“, was für Freude, Genuss und Glück steht, und „ra“ für geben.
Andere Bedeutung sind etwa „Siegel, Zeichen, Geste, Haltung, Symbol“.
Mudras sind vermutlich genau so alt wie die Menschheit und es gibt sie auf der ganzen Welt.
Der Ursprung der Mudras ist unklar. Es wird vermutet, dass die Wurzeln der Mudras im indischen Tempeltanz liegen.
Wir im Westen verbinden mit dem Wort „Mudra“ eher eine Geste, eine Finger- oder Handstellung aus Yoga und Meditation. Ein Mudra an sich verkörpert Ruhe – Stille – Frieden!
Allein in der yogischen Praxis gibt es einige tausend Mudras. Hier können wir uns also so richtig austoben!
Mudras dienen zur Entspannung und verbessern das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden!
Formen wir eine Mudra, sprechen wir unmittelbar die entsprechenden Regionen in unserem Gehirn oder Körper an und bewirken so einen sanften Impuls, durch den sich unsere seelische und körperliche Befindlichkeit verbessert.
Der Kundalini-Experte Lothar-Rüdiger Lütge sagt: „Das Kundalini-Yoga geht davon aus, dass jeder Bereich der Hand eine Reflexzone für einen zugehörigen Teil des Körpers und Gehirns bildet. In dieser Weise lassen sich die Hände als ein Spiegel für unseren Körper und unseren Geist betrachten.“
Machen wir uns zudem bewusst, dass wir nicht nur mit Mudras auf Körper, Geist und Seele einwirken können! Mit jeder Berührung oder Bewegung der Hände können wir so viel mehr bewirken, als uns bewusst ist. Alle Handarbeiten, so weiß man heute, können die Leistungen des Gehirns nachhaltig verbessern. Ebenso regen einfache Fingerübungen die Hirndurchblutung an.
Vielleicht spielst Du ein Instrument, oder Du übst einen Beruf aus indem Deine Hände und Finger voll zum Einsatz kommen! Jetzt weißt Du, dass jede Berührung oder Bewegung Deiner Hände, zugleich die Reflexzonen, Meridiane, Energiebahnen und Chakren, die dort verlaufen mit stimuliert werden.
Kommen wir nun zum praktischen Teil! Bist Du bereit?
Finde für Dich einen Raum der Ruhe & Stille, wo Du ganz ungestört sein kannst. Gerne auch draußen in der Natur!
Mudras kannst Du im Stehen, im Sitzen, im Liegen oder auch im Gehen zelebrieren. Da wir mit den Mudras etwas neu in uns zum Fließen bringen möchten, achte auf eine bequeme, aufrechte und entspannte Haltung!
Am Anfang übe das Mudra für ca. 3 – 5 Minuten, dreimal oder auch mehrmals am Tag! Die Hände sind entspannt, und der Druck der Finger ist dabei ganz sanft und leicht, während Dein Atem ruhig und gleichmäßig fließt!
Manche Mudras lassen sich am Anfang vielleicht nicht so gut formen! Sei geduldig mit Dir und übe das Mudra zunächst nur mit einer Hand, während die andere Hand die Fingerpositionen unterstützt. Je öfter wir üben, um so entspannter und leichter wird uns die Übung fallen!
Denn die Beweglichkeit der Hände hat einen direkten Bezug zur Beweglichkeit des gesamten Körpers! Haben wir zum Beispiel ein gesundheitliches Thema, muskulär, organisch oder seelisch, dann wird sich das auch an der entsprechenden Stelle in den Händen zeigen.
Ein Mudra, wenn wir es innig und achtsam ausführen, egal für welche Absicht, kann heilsam & heilig zugleich sein! Denn jedes Mudra birgt auch immer das Geheimnisvolle. Und das Geimnisvolle wiederum, so beschreibt es Gertrud Hirschi, berührt auch immer das Göttliche…so schafft uns jede Mudra schließlich eine besondere Verbindung zum kosmischen Bewusstsein! Im Chin-Mudra, der bekanntesten Hand-Mudra des Yoga, liegt besonders diese Symbolik zugrunde!
Gleich mehr dazu!
Gutes Beginnen mit ein paar Aufwärmübungen
- schüttle Deine Hände & Finger locker aus
- klatsche in die Hände
- schwinge die Arme ganz locker, wie gekochte Spaghetti um den Körper
- abwechselnd spreize die Finger ganz weit und schließe sie locker zur Faust
- tue so als würdest Du Deine Hände einseifen
- spiele Klavier und lasse die Finger in der Luft tanzen
- reibe die Handflächen warm
Chin- oder Jnana-Mudra – Geste des Wissens und Geste der Weisheit
Ausführung
Die Spitzen von Daumen & Zeigefinger berühren sich, die restlichen Finger sind gestreckt.
Zeigen die Handflächen nach oben, nennt man es „Chin-Mudra“! Zeigen die Handflächen nach unten, nennt man es „Jnana-Mudra“!
Bedeutung
Chin bedeutet „uneingeschränktes Bewusstsein“.
Der Daumen steht symbolisch für das kosmische-göttliche und der Zeigefinger für das individuelle-menschliche Bewusstsein. Das Ziel im Yoga ist die Einheit des Menschen mit dem kosmischen Bewusstsein. Bei diesem Mudra bilden Intuition & Inspiration eine geschlossene Einheit! *Die Kraft des Mikro- und Makrokosmos sind verbunden und befruchten sich gegenseitig! (*Mudras, Gertrud Hirschi ) Für mich ist diese Geste wie ein Schalter, ich switche um, von Außenwelt auf Innenwelt!
Wirkung
- verstärkt in Verbindung mit regelmäßiger Meditation die intuitive Weisheit
- lässt uns ruhiger & friedvoller werden
- wirkt harmonisierend
- wirkt erdend, wenn Handflächen nach unten zeigen
- wirkt inspirierend & empfangend, wenn Handflächen nach oben zeigen
Atmanjali-Mudra – Geste des Gebets
Ausführung
Lege die Hände vor der Brust aneinander, und lasse einen kleinen Hohlraum zwischen den Handflächen frei.
Bedeutung
In Indien zeigt man mit dieser Geste dem Nächsten seine Ehrerbietung! Sie ist auch eine Geste des Grußes und des Dankes! Namasté
*Das Wort „Namasté“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet frei übersetzt: Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, dass ich in Dir sehe! Es gilt auch als ein Zeichen höchsten Respekts vor dem Gegenüber und zeigt, dass das Göttliche zu jeder Zeit, überall und in jedem schlummert! (* Ananda_Yoga)
Wirkung
- bringt innere Sammlung & Harmonie
- bringt Stille, Ruhe & Frieden
- lässt uns die Alltagssorgen für einen Moment vergessen
- kann eine Quelle der Inspiration sein
- zentriert die Energie im Herzen
- aktiviert & harmonisiert die Koordination der linken & rechten Gehirnhälfte
Mukula-Mudra – Schnabelhand
Ausführung
Mit beiden Händen, ruhen alle vier Finger auf Deinem Daumen! Wende Deine Fingerspitzen auf den Bereich Deines Körpers, der die meiste Energie braucht!
Bedeutung
Der Heiler und Wissenschaftler Samuel West, setzt die Mukula-Mudra ein, wenn ein Organ elektrisch neu aufgeladen werden soll. Er konnte nachweisen, dass viele gesundheitliche Themen und ungeklärte Schmerzen entstehen, weil das entsprechende Elekrofeld zu schwach ist! Durch das Mudra wird die regenerierende Energie an das gewünschte Organ oder in den betreffenden Körperteil gelenkt.
Wirkung
- kraftspendend & entspannend
- regenerierend
- schmerzlindernd
- Immunsystem wird angeregt
- fördert die Verdauung
- bringt gestaute Energie ins Fließen
Apan-Mudra – Energie-Mudra
Ausführung
Mit jeder Hand werden Daumen, Mittel- und Ringfingerspitzen aneinander gelegt, die anderen Finger bleiben gestreckt.
Bedeutung
Die Mudra stimuliert die Energie von Leber und Gallenblase. Unterstützt die Lust & Kraft des Neubeginns, und die Gestaltung von Zukunftsvisionen auf geistiger Ebene!
Wirkung
- entgiftet & entschlackt
- schenkt Gelassenheit, Zuversicht & Geduld
- schenkt innere Harmonie & Ausgewogenheit
- hilft bei übermäßigem Schwitzen
- fördert die Verdauung
- bringt uns in die Ruhe
Hakini-Mudra – Gottheit des Stirnchakras
Ausführung
Alle Fingerspitzen berühren sich!
Bedeutung
Hakini ist eine Mudra der Göttin Hakini. Sie gilt als Wächterin der Gottverwirklichung. Die Mudra ist energetisch dem Stirnchakra zugeodnet und aktiviert die rechte Gehirnhälfte, wo auch unser Gedächtnis gelagert ist. Zeigen die Fingerspitzen nach vorne (Merkel-Mudra), signalisieren sie aufmerksame Entspanntheit, Hinwendung und unaufdringliche Kompetenz.
Die Mudra wird in dem Buch „Wohlfühlen durch Mudras“ von Matthias Mala, so schön beschrieben, dass ich sie Dir hier gerne wiedergeben möchte: „Mit der Mudra errichtest Du Dir einen kleinen Dom der Besinnung und Regeneration. Deine Finger wölben sich schützend über einen Hort der Kraft. Belebende Stärke fließt Dir über das gehaltene Tor aus kleinem Finger und Ringfinger zu. Du konzentrierst Dich beinahe spürbar in der Mitte zwischen Deinen Handflächen. Und mit jedem Atemholen strömt sie Dir in kerniger Frische durch das gehaltene Tor aus Daumen und Zeigefinger zu.“
Wirkung
- verbessert & vertieft die Atmung
- baut die Energie der Lunge auf
- fördert die Koordination der rechten & linken Gehirnhälfte
- stärkt das Gedächtnis & Konzentration
- bringt Ruhe, Gelassenheit & Zentriertheit
- eine Geste der Sammlung
Gelenk-Mudra
Ausführung
Die rechte Daumenspitze berührt die rechte Ringfingerspitze. Die anderen Finger sind gestreckt.
Die linke Daumenspitze berührt die linke Mittelfingerspitze. Die anderen Finger sind gestreckt.
Bedeutung
Diese Mudra gleicht die Energie in den Gelenken aus.
Wirkung
- sehr vorteilhaft für entspannende Gelenke
- lindert Arthrose
- lindert Knieschmerzen nach einer Berg- und Talwanderung
- lindert Beschwerden in den Ellenbogen nach längerer Arbeit am Computer
Mein Tipp:
Genieße mehr Beweglichkeit & Wohlgefühl mit wirkungsvollen Übungen für alle Gelenke in kleinen Gruppen mit Ganzheitliches Körpertraining.
Prithivi-Mudra – Erd-Mudra
Ausführung
Lege die Spitzen von Daumen und Ringfinger aneinander. Die anderen Finger sind gestreckt.
Bedeutung
Diese Mudra aktiviert das Wurzelchakra, in dem unsere Urkraft wohnt!
Wirkung
- kann die Energie im Wurzelchakra ausgleichen
- verstärkt den Geruchssinn
- gut für Haut, Nägel, Haar & Knochen
- erdet uns
- stärkt die Verbundenheit zur Mutter Erde
- die Mudra steht für Festigkeit & Beständigkeit
Mein Tipp:
Die Kundalini Meditation erdet uns und lässt uns verwurzelt fliegen! Sie wirkt wie eine Energiedusche!
Anmerkung
Natürlich sind die sieben Mudras hier nur eine kleine Auswahl. Sollte ich nun Deine Begeisterung für Mudras geweckt haben und Du Lust hast noch tiefer in das Thema einzutauchen, dann ist das Buch von Gertrud Hirschi: „Mudras – Yoga mit dem kleinen Finger“ genau das Richtige. Auch im Internet findest Du Beiträge über Mudras!
Nun möchte ich Dir im Anschluss eine kleine Fingergeschichte erzählen!
Der Zeigefinger
Es war einmal ein Zeigefinger, der lebte in guter Gemeinschaft mit den anderen Fingern einer Hand zusammen. Sie waren ein richtiges Team und hatten miteinander schon vieles erlebt und erreicht, denn miteinander waren sie stark.
Eines Tages, es war nach einer längeren Sitzung, bei der der gestreckte Zeigefinger seinem Herrn öfters zum Wort verholfen hatte, sagte sich der Zeigefinger: Eigentlich bin ich doch etwas Besseres als die anderen Finger. Wie oft stehe ich allein da, wie oft stehe ich in exponierter Stellung da. Eigentlich gebe doch ich die Richtung an. Jetzt will ich mal sehen, was die anderen ohne mich nicht mehr können. Gesagt, getan.
Es kam zu einen Streit unter den Fingern; jeder zählte auf, was er alles tue und wie dumm die anderen ohne ihn dastehen würden. Und weil sie zu keiner Einigung kamen, beschloss jeder für sich, in den Streik zu treten.
Ihr Herr ging mit ihnen über die Wiese. Da sah der Zeigefinger eine schöne Blume, aber er konnte sie nicht pflücken. Der Daumen wollte einen bunten Schmetterling fangen, aber es gelang ihm nicht. Der Mittelfinger hätte gern einen saftigen, roten Apfel von einem Baum geholt, aber das war unmöglich. Der Ringfinger dachte daran, wie schön es wäre, jetzt mit einem Ball zu spielen. Der kleine Finger verspürte zu Hause plötzlich den Wunsch, wieder mal einen richtigen Liebesbrief zu schreiben, aber der Bleistift fiel dauernd herunter.
Da warfen die Finger sich verstohlene Blicke zu und dem einen oder anderen gelang bereits ein versöhnliches Zunicken. Da nahm der Zeigefinger das Wort und sagte: Entschuldigt bitte meine Eitelkeit! Ich habe Schuld an diesen Streit. Ich glaube aber, dieser Konflikt war ganz nützlich, denn ich habe erkannt, dass wir alle aufeinander angewiesen sind. Da nickten die anderen Finger eifrig und sagten einstimmig: Wir waren genauso dumm wie du.
Und sie legten sich ganz eng aneinander und freuten sich an der Wärme, die sie sich gegenseitig gaben.
Nicht nur die Finger, auch wir Menschen brauchen einander! Vielleicht konntest Du ein bisschen Ruhe, Kraft und inneren Frieden mit den Mudras finden! So freue ich mich über Dein Feedback und Dein Teilen im Freundeskreis und in der internetten Welt!
Anmerkung
Die Mudras dienen zur Selbsthilfe und sind kein Ersatz für eine therapeutische oder ärztliche Behandlung! Wenn Du Fragen hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden!
Epilog
Schon Erich Kästner wusste es: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Spüren was gut tut! Wir wissen es auch!
Wir fühlen uns besser, wenn wir…
- uns gesund & bewusst ernähren
- uns regelmäßig bewegen und Sport treiben
- Ruhephasen einhalten und uns entspannen
- Spazierengehen und den Wald genießen
- uns wohlfühlen in unserem Umfeld
- das tun, was uns gut tut
Mischa Miltenberger beschreibt es in seinem Buch „Mut ist Angst plus ein Schritt“ sehr treffend:
Dein Leben hat etwas mit Dir zu tun, Deinen Gefühlen, Deinen Entscheidungen, Deinem täglichen Handeln. Du bist kein Opfer! Und jetzt zieh los und finde heraus, wie Leben und Gesundheit wirklich funktionieren!
Bleib in Deiner Kraft und Mitte, egal was kommt!
Von Herz zu Herz, Deine Susanne.
Es lohnt sich!
Das Leben ist so bunt & vielfältig, wie jeder Einzelne von uns! So lass uns auch über Facebook & Instagram in Verbindung bleiben! Folge mir…und lass Dich inspirieren & bereichern aus meiner Susanne – Ideenwelt…immer wieder mit einem neuen Blick auf’s Leben und spüren was gut tut!
Aus diesen Quellen habe ich geschöpft:
- Mantra – Praxis von Gertrud Hirschi
- Wohlfühlen durch Mudras von Matthias Mala
- Mudras – Geheimsprache der Yogis von Ingrid Ramm-Bonwitt
- Mudras – Yoga mit dem kleinen Finger von Gerdrud Hirschi
- Mudras – Yoga für die Hände: Heilende Übungen für Körper und Seele von Andrea Christiansen
- Kundalini – Die Erweckung der Lebenskraft von Lothar-Rüdiger Lütge
- Pinterest & Pixabay kostenlose Bilder